Nach einleitenden Worten über den Niedergang der Bush-Regierung und die Warnung des wichtigsten amerikanischen Oppositionspolitikers LaRouche, daß noch vor den Novemberwahlen ein unentrinnbarer Finanzkollaps anstehe, ging es dann in medias res. Komp entwickelte - beginnend mit der Mexiko-Krise 1995 (als der IWF zur Eindämmung der Situation ein 50-Mrd.$-Rettungspaket schnüren mußte) über die Asienkrise 1997 und dem Bankrott des Spekulationsfonds LTCMs im Jahr darauf bis zum Platzen der New Economy-Blase - die ökonomischen Krisenpunkte der letzten zehn Jahre.
Mit ausführlichem Zahlenmaterial und Verlaufskurven dokumentierte er den tatsächlichen Gang des wirtschaftlichen Prozesses, der in krassem Kontrast zum schöngeredeten "Aufschwung" steht, von dem man uns versichert, er sei "gleich um die Ecke", wenn wir nur den "Marktkräften" (d.h. den mächtigsten und gerissensten Geschäftemachern) vertrauen. Die Fälle von Enron bis Parmalat (und was da noch kommen mag) lassen grüßen.
Komp zeigte, ausgehend von den USA mit der Manipulation regierungsamtlicher Statistiken durch das "hedonistische Kalkül", eine erschreckende Realität auf. Diese immer mehr um sich greifenden, statistischen Taschenspielertricks bescherten den USA im letzten Oktober z.B. 8% Wirtschaftswachstum!
In der anschließenden Diskussion waren diese kriminellen Statistiken auch gleich eines der nachgefragtesten Themen. Die unmittelbaren wirtschaftlichen Zukunftsaussichten verglich Komp mit der Gewinnstrategie beim Mühlespiel, möglichst viele Zwickmühlen aufzubauen. Diese gibt es denn auch in der heutigen wirtschaftlichen Realität, bloß die Ausrichtung ist leider entgegengesetzt: Egal, wie die "Player" in das wirtschaftliche Geschehen eingreifen (besonders wichtig ist dabei die Erhöhung des Zinsniveaus), indem sie eine der vielen Zwickmühlen betätigen - in ihrer kleingeistigen, an Gier und Gewinn ausgerichteten Wirtschafts- und Finanzpolitik, entkommen sie wie Zauberlehrlinge nicht mehr dem sich häufenden Chaos, das sich jetzt gegen sie selbst richtet.
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