Oktober 2003:
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Arnold, "Drückebergerfalken" & das große Kasino-Geld

Schwarzenegger mit Buffet und Rothschild
Wie die internationale Nachrichtenagentur EIR in der Ausgabe ihres Wochenmagazins vom 5. September 2003 berichtete, traf sich Herr Schwarzenegger voriges Jahr mit ziemlich illustren Persönlichkeiten: Links von ihm, Warren Buffet, der amerikanische Milliardär, rechts von ihm Lord Jacob Rothschild. Da er sich gerne als "ein Mann des Volkes" hinstellt, hat er wohl einen eigenartigen Begriff des Wortes "Volk", inmitten dem er sich befindet.

Arnold Schwarzenegger wurde, wie wir berichteten, Ende September letzten Jahres anläßlich einer zweitägigen Konferenz auf Lord Rothschilds Landsitz Waddesdon Manor vom amerikanischen Mega-Finanzier Warren Buffett mit weiteren Größen der internationalen Finanzwelt bekanntgemacht. Mit von der Partie waren aber auch zwei wichtige Leute aus der "Kriegspartei" in der Regierung Bush: Bushs früherer Redenschreiber David Frum, von dem die berühmt-berüchtigte Redewendung von der "Achse des Bösen" in Bushs Rede zur Lage der Nation im Januar 2002 stammt, und Harold Rhode, ein wichtiger, doch wenig bekannter "Drückebergerfalke" im Pentagon.

Frum wurde bald nach Bushs Rede entlassen, weil er zu sehr mit seiner "Geistesleistung" geprahlt hatte. Nun ist Frum für das American Enterprise Institute (AEI), den ideologischen Tempel der Neokonservativen, tätig und er wirkt als Redakteur zweier Hauptsprachrohre der neokonservativen Kriegspartei, Weekly Standard und National Review. Rhode arbeitet dagegen mehr im Hintergrund. Er berät Vizeverteidigungsminister Paul Wolfowitz in Fragen der islamischen Welt und steht dem geistigen Vater des Dogmas vom "Kampf der Kulturen", Bernard Lewis, nahe. Rhode ist im Pentagon in Andrew Marshalls Büro für Gesamteinschätzungen tätig, das direkt Verteidigungsminister Rumsfeld untersteht. Er war auch an der Manipulation von Geheimdienstmaterial beteiligt, das als Vorwand für den Irakkrieg herhalten mußten. In der Zeit vor dem Irakkrieg reiste Rhode häufig nach London, um den Chef des Irakischen Nationalkongresses Achmed Tschalabi zu treffen, der als Kopf einer Marionettenregierung im Nachkriegsirak vorgesehen war. Viele der "Geheimdienstinformationen", die sich inzwischen als falsch erwiesen haben, sollen von Tschalabi stammen. Rhode hat sich jetzt auf den Iran eingeschossen. Im Auftrag des Pentagon und in Begleitung des bekennenden "Universalfaschisten" Michael Ledeen traf er u.a. den aus dem Iran stammenden Waffenhändler Manucher Ghorbanifar, der schon bei der berüchtigten Iran-Contra-Affäre eine wichtige Rolle spielte.

Während der Konferenz auf Lord Rothschilds Anwesen begnügte sich Schwarzenegger mit einem Fünf-Minuten-Statement, von dem sich die anwesenden Finanzgrößen aber durchaus beeindruckt gezeigt haben sollen. Immerhin hat "Arnie" Millionen Dollar Wahlkampfgelder eingesammelt. Aber wer sind die freigiebigen Spender? Laut New York Times vom 2. September, sagte Schwarzenegger bei einem Picknick am 1. September, dem amerikanischen Tag der Arbeit: "Ich werde niemals Geld von Sonderinteressen annehmen, wie von Spielkasinos in den Indianerreservaten, den Gewerkschaften oder irgendetwas in der Art. Ich erhalte natürlich Wahlkampfspenden von Geschäftsleuten und Einzelpersonen, die mächtige Interessen darstellen, weil sie die Dinge lenken." Recherchen von EIR haben da aber etwas ganz anderes zu Tage gefördert. Seit seit Mitte der 80er Jahre hat Arnold Schwarzenegger Verbindungen zu Finanziers aus dem Spielkasinomilieu in Las Vegas. Und diese Interessen spielten bei seinem Gouverneurswahlkampf offenbar eine ganz entscheidende Rolle.

Schwarzeneggers persönliches Vermögen wird von Paul Wachter, einem wichtigen Spielkasinofinanzier, verwaltet. Wachter leitete früher die für Spielkasinos zuständige Abteilung der Privatbank Schroeder & Co. an der Wall Street mit Schwesterinstituten in London und in Deutschland. Baron Schroeder aus Köln hatte im Januar 1933 im Dienste nazifreundlicher Bankenkreise Adolf Hitler bei der Machtergreifung entscheidende finanzielle Hilfestellung gegeben. Vor der Zeit bei Schroeder hatte Wachter die Kasinoabteilung des Finanzhauses Kidder Peabody geleitet.

Wachter und Schwarzenegger sollen sich etwa 1981 näher angefreundet haben. 1997 verließ Wachter Schroeder, wo er Direktor war, ging nach Kalifornien und gründete eine Vermögensberatung. Schwarzenegger war einer seiner ersten Kunden. In der Schlußphase von Schwarzeneggers Wahlkampf kam fast das gesamte Wahlkampfgeld von der "City National Bank Beverly Hills", die auch seinen Wahlkampffonds insgesamt verwaltete. Schwarzenegger und der Direktor dieser Bank, Russell Goldsmith - der auch zu den offiziellen "wirtschaftspolitischen Beratern" in Arnies Wahlkampfteam zählt - , haben sehr enge Beziehungen zu dem Spielkasinokönig Steve Wynn aus Las Vegas, der international viele rechte Polit-Gruppierungen unterstützt.

Im August und September erhielt Schwarzenegger für den Wahlkampf sechs Millionen Dollar von der "City National Bank Beverly Hills", das ist etwa ebensoviel wie seine übrigen Wahlkampfgelder zusammen. Diese setzten sich zusammen aus einer Spende von der City National Bank vom 10. September in Höhe von 1,5 Mio. Dollar sowie vier Teilzahlungen eines Darlehens der Bank über 4,5 Mio. Dollar, die in den amtlichen Unterlagen als vier Spenden von Schwarzenegger selbst aufgelistet werden (am 12. und 15. August sowie 4. und 19. September). Der Gewerkschafter Bill Camp aus Sacramento klagte vor Gericht dagegen, daß Schwarzenegger dieses Geld für seine Wahlkampf ausgeben dürfe, aber die Klage wurde abgewiesen. Die nächsthöchste Spende für Schwarzenegger betrug nur 21 200 Dollar, das ist die gesetzliche Obergrenze für Einzelspenden, die von insgesamt 144 Personen aufgebracht wurden.

Lyndon LaRouches Sprecher in Kalifornien Harley Schlanger bemerkte dazu: "Diese Summe, sechs Millionen Dollar, ist interessant, wenn man an Arnolds zustimmende Äußerungen über Hitler denkt: Es ist ein Dollar für jeden Juden, den Hitler ermordet hat."

Steven Wynn, der Freund von Wachter und Schwarzenegger, gehört in den USA zu den wichtigsten Unterstützern der ultrarechten Kriegsfraktion in Israel. Im Februar 2002 lud Wynn den früheren Likud-Premierminister Benjamin Netanjahu nach Las Vegas ein, wo er ihn mit den "führenden Persönlichkeiten" der Stadt zusammenbrachte. Russell Goldsmith von der "City National Bank Beverly Hills" war in den 90er Jahren Manager der Filmfirma Republic Pictures und holte Wynn als Mitbesitzer (45% Anteil) in das Unternehmen.

Schwarzenegger ist seit langem mit Wynn befreundet. Am 10. August hieß es in einer Meldung der Nachrichtenagentur Associated Press: "Die Philanthrophin Elaine Wynn und ihr Ehemann, der Kasinounternehmer Steve Wynn, treffen sich oft mit Schwarzenegger und dessen Frau, der Fernsehjournalistin Maria Shriver, in Idaho, wo beide Ehepaare Häuser besitzen. 'Ich halte Arnold für einen Führer. Ich glaube, viele Menschen unterschätzen ihn', sagte Elaine Wynn, die mit Schwarzenegger seit etwa 15 Jahren befreundet ist und heute mit ihm zusammen im nationalen Vorstand der karitativen Jugendorganisation Inner City Games sitzt. ,Wenn er naiv ist, ist das erfrischend. Er ist einer der wenigen Idealisten, die es noch auf der Welt gibt', sagte sie. ,Er läßt sich nicht durch die Realität stören. Ich glaube, das wird ihm helfen.'"

Steve Wynn begann seine Karriere mit Hilfe des Ramschanleihenbetrügers Michael Milken. Er ist mit Milken eng befreundet und soll diesen etwa 15mal im Gefängnis besucht haben. Milken und Schwarzenegger nahmen am 24. Mai 2001 an einem Geheimtreffen im Peninsula Hotel in Beverly Hills teil, wo der frühere Enron-Chef Kenneth Lay seine Pläne zur Ausplünderung des kalifornischen Staates und seiner Bürger durch Wucherpreise für den von Enron und anderen "Energiepiraten" künstlich verknappten Strom darlegte.

Schwarzenegger hat die Wohltätigkeitsorganisation Inner City Games gegründet. Steve Wynns Frau Elaine ist die zweite Vorsitzende. Chef des Stiftungsausschusses ist Schwarzeneggers Vermögensberater Paul Wachter. Das Geld für die Organisation kommt hauptsächlich von Spielkasinos und der Michael-Milken-Stiftung.

Wachter ist auch Vorsitzender des "Austrian Bank Holocaust Claims Committee", das Wiedergutmachungen der österreichischen Regierung für jüdische Holocaust-Opfer verwaltet. Nach seiner eigenen Aussage hatte Schwarzenegger ihn gedrängt, diese Position anzunehmen. Schwarzenegger selbst versuchte mit Spenden an das Simon-Wiesenthal-Zentrum, über seine Lobeshymnen auf Hitler hinwegzutäuschen. Rabbi Marvin Hier vom Simon-Wiesenthal-Zentrum weiß das zu schätzen. Von der Bild-Zeitung gefragt, was er über Schwarzeneggers Bewunderung für Hitler denke, sagte er: "Ich kenne Arnold seit über 20 Jahren. Er hat als junger Mann viele dumme Dinge gesagt und getan. Aber ein Nazi war er niemals. Im Gegenteil. Arnold unterstützt unser Wiesenthal-Center seit fast 20 Jahren mit viel Geld."


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