Juli 2004:

Leibniz' Plan für eine "Deutsche Union"

Für die Vorgeschichte der amerikanischen Verfassungsordnung sind die politisch-völkerechtlichen Ideen von Leibniz von wesentlicher Bedeutung. Aber auch in der Debatte über die Zukunft der Europäischen Union sind diese Konzepte von Leibniz eine wichtige Denkanregung.

G.W. Leibniz Kurfürst Johann
Links: Gottfried Wilhelm Leibniz, rechts: Johann Philipp von Schönborn, Kurfürst-Erzbischof von Mainz. Das Landesverbands-Mitglied Michael Liebig hat den Artikel recherchiert.

Während eines Aufenthaltes in (Bad) Schwalbach, etwa 25 km nordwestlich von Mainz, schrieb Gottfried Wilhelm Leibniz im August und Dezember 1670 eine längere Denkschrift, der er folgende Überschrift gab: Überlegungen, welchergestalt securitas publica interna et externa und status praesens im Reich jetzigen Umständen nach auf festen Fuß zu stellen. Heute würde man wohl sagen "Wie unter den gegenwärtigen Bedingungen die innere und äußere Sicherheit und der Status des Reiches gefestigt werden kann." Im folgenden werden wir diese staatspolitisch-völkerrechtliche Denkschrift von Leibniz kurz als Securitas publica bezeichnen.

In Securitas publica setzt Leibniz den Begriff "Reich" mit "Deutschland", "Vaterland" oder "Republik" gleich. Das Kernanliegen von Leibniz in Securitas publica ist die Bildung einer "Deutschen Union", mit der die Zerstückelung und Ohnmacht Deutschlands nach dem Dreißigjährigen Krieg überwunden werden sollte. Leibniz benutzt in seiner Denkschrift wechselweise die Begriffe "Union", "Föderation", "Allianz" oder "Bündnis".

Das Projekt der "Union" zielte zunächst auf die Schaffung eines Staatenbundes in Deutschland, im Endergebnis aber auf einen deutschen Bundesstaat. Man könnte von einem Projekt der "Vereinigten Staaten von Deutschland" sprechen. Ausdrücklich wird von Leibniz das Gemeinwohl oder bonum commune als das Fundament der angestrebten Deutschen Union genannt. Der Plan von Leibniz für eine Deutsche Union war weder ein abstraktes Schema noch eine Utopie, sondern war auf eine erschöpfende Lageanalyse der politischen Situation in Deutschland und Europa gegründet, die auch die Lageentwicklung in Süd- und Nordamerika, den Mittleren Osten und Asien miteinbezog.

Deutschland nach 1648

Mit "Reich" meint Leibniz das "Heilige Römische Reich deutscher Nation" in seinem Zustand nach dem Westfälischen Frieden von 1648, den er wie folgt beschreibt:

"Das Reich ist das Hauptglied Europas, Deutschland liegt in der Mitte Europas. Wenn seine Nachbarn es einst fürchteten, sind nun, durch Deutschlands Uneinigkeit, Frankreich und Spanien mächtig geworden, während auch Holland und Schweden sich weiterentwickelt haben. Deutschland ist der Zwietrachtsapfel, wie es früher Griechenland und Italien waren. Deutschland ist der Ball, den man herumwirft im Spiel um die Vormachtstellung [in Europa]. Deutschland ist der Kampfplatz, auf dem um die Hegemonie gefochten wird. Kurz, Deutschland wird fortfahren, sein eigenes Blut und das von anderen zu vergießen, bis es aufwacht, sich reformiert, vereinigt und allen ,Freiern' die Hoffnung, es gewinnen zu können, genommen hat."

Das Reich umfaßte das Territorium des heutigen Deutschland, ohne Schleswig, aber mit Pommern und Schlesien sowie Tschechien und die Slowakei im Osten; Österreich, Slowenien und Südtirol im Süden; und weite Teile des Elsaß, Lothringens und der Franche Comte (die Region um Besançon) und des heutigen Belgien im Westen. Mit dem Westfälischen Frieden waren die Schweiz, die Niederlande, Nord- und Mittel-Italien aus dem Reichsverband ausgeschieden. In schätzungsweise vier Fünfteln des Reichsgebiets war Deutsch die Muttersprache.

Zwar gab es den Kaiser des Reiches, einen Reichskanzler, einen Reichstag und ein Reichskammergericht, aber faktisch war das Reich in rund 300 Einzel-"Staaten" zerspittert. In diesen waren Österreich, Bayern, Hannover und Brandenburg-Preußen von einigem Gewicht, der Rest waren Klein- und Kleinststaaten. Das Reich hängt nur noch an einem "seidenen Faden", schreibt Leibniz. Zwar will Leibniz die Struktur des Reiches nicht umstürzen, aber das Reich und seine Institutionen sind nicht mehr fähig, die politische, wirtschaftliche und kulturelle Gesundung Deutschlands herbeizuführen. Dazu ist ein anderes "Heilverfahren" notwendig, wie sich Leibniz ausdrückt.

Gemäß dem Westfälischen Friedensvertrag unterschied Leibniz die "Souveränität" oder Libertät der Territorialstaaten innerhalb des Reiches - beispielsweise Bayern oder Brandenburg-Preussen - von der Souveränität bereits "geschlossener" und zentralisierter Nationalstaaten wie Frankreich, England, Spanien oder Schweden. Leibniz wollte nun die Libertät der Territorialstaaten innerhalb des Reiches, deren Ergebnis die Zersplitterung und Ohnmacht Deutschlands ist, als Hebel benutzen, um die genau gegenteilige Wirkung zu erzeugen: Aus dem Recht der Territorialstaaten, gemäß dem Westfälischen Friedensvertrag, Bündnisse untereinander schließen zu dürfen, leitete er die Notwendigkeit ab, eine Föderation von Territorialstaaten im Rahmen des Reiches zu bilden, durch die Deutschland insgesamt wieder erstarken kann. Die Deutsche Union ist "der Form nach auf einen besonderen Teil, der Wirkung oder dem Wert nach auf das Ganze gerichtet", schreibt Leibniz.

Wollen und Vollbringen

Als er Securitas publica 1670 schrieb, war Leibniz 24 Jahre alt. Seit er 1667 nach Mainz gekommen war, hatte Leibniz ein enormes Wissen über deutsche und europäische Politik und Geschichte erworben. Gewiß, er hatte Zugang zu erstklassigen Bibliotheken, aber seine ganz ungewöhnlichen politischen Kenntnisse hatte er durch den direkten Zugang zu wichtigen, handelnden Persönlichkeiten der "großen Politik" erworben. In der Mainzer Zeit hatte Leibniz zwei politische Mentoren: Johann Philipp von Schönborn, in Personalunion Kurfürst-Erzbischof von Mainz und Reichskanzler, und dessen "Außenminister" Johann Christian von Boineburg. Es gab kaum eine wichtige politische Entwicklung in Europa, an der diese beiden Männer nicht beteiligt waren. Und Schönborn und Boineburg, vor allem letzterer, teilten ihr politisches Wissen und diplomatische Erfahrung mit dem jungen Leibniz. Deshalb ist Securitas publica kein akademisches Traktat, sondern ein politisches Dokument, das feinstes Hintergrundwissen über die politischen Abläufe in Deutschland und Europa offenbart.

Leibniz war nicht der Mann, der sich mit vorzüglichen strategischen Lagebeurteilungen im Sinne von "Realpolitik" zufrieden gab. Die politischen Realitäten zu kennen, war für ihn die Vorbedingung, um sie zu ändern. Leibniz ging es in der Politik um das, "was getan werden mußte". Und das bedeutete für ihn, das bonum commune, das Gemeinwohl - den kulturellen, ökonomischen und politischen Fortschritt der Menschen - zu fördern. Das Gemeinwohl ist gottgewollt und damit zugleich vernünftig. Es gehört für ihn zum göttlichen Schöpfungsplan als die positive Wirkursache der menschlichen Geschichte. Was im Sinne der Förderung des Gemeinwohls getan werden mußte, konnte getan werden und würde am Ende auch getan werden. Das ist der Kern dessen, was man als Potentialpolitik bei Leibniz bezeichnen könnte. Schöpferische Vernunft und Tätigkeit, so Leibniz, werden schließlich nicht darin fehlschlagen, das Gemeinwohl zu fördern und den menschlichen Fortschritt voranzubringen.

Im letzten Paragraphen von Securitas publica sagte Leibniz: In Gottes Entwurf dieser Welt kann es keine dauernde Dichotomie zwischen Wollen und Vollbringen geben, vorausgesetzt, das Wollen ist auf Vernunft und die Förderung des Allgemeinwohls ausgerichtet. Das Allgemeinwohl zu fördern bedeutet für Leibniz die Verwirklichung des persönlichen und gesellschaftlichen "Strebens nach Glückseligkeit".

Als Leibniz 1646 in Leipzig geboren wurde, tobte noch der Dreißigjährige Krieg, und seine Heimatstadt blieb bis 1650 von schwedischen Truppen besetzt. Er studierte in Leipzig und Jena, wo unter seinen Lehrern Erhard Weigel den stärksten Einfluß auf ihn hatte, sowohl hinsichtlich des Naturrechts wie der Naturwissenschaften. Es gibt Hinweise, daß Leibniz von Weigel in die Ideen sowohl von Kepler wie von Cusanus eingeführt wurde. Leibniz ging dann auf die Universität von Nürnberg-Altdorf, wo er am 12. Februar 1667 in Jura promovierte.

Leibniz in Mainz

Leibniz lehnte das Angebot einer akademischen Karriere in Altdorf ab und ging statt dessen nach Mainz, wo er von 1667 bis 1672 blieb - und in die Welt der "großen Politik" eintrat. Er tat dies, weil er sich von zwei politischen Persönlichkeiten in Mainz angezogen fühlte: von Johann Philipp von Schönborn und Johann Christian von Boineburg, die beide eine wichtige Rolle nicht nur in der deutschen, sondern auch in der europäischen Politik spielten.

Schönborn war nicht nur Erzbischof und Kurfürst von Mainz und als solcher auch Regent eines recht großen Gebietes in Südwest- und Mitteldeutschland, sondern auch Reichskanzler. Nachdem er als Kavallerie-Offizier die Schrecken des Dreißigjährigen Krieges erlebt hatte, war Schönborn ein Mann des Friedens geworden. Er war entschlossen, den Westfälischen Frieden aufrechtzuerhalten und dabei die vollständige Zersplitterung Deutschlands durch innere Streitigkeiten und ausländische Aggressoren zu verhindern.

Leibniz sagte über Schönborn: "Er war einer der weitsichtigsten Führer in der deutschen Geschichte. Sein Geist war voller großer Ideen und beschäftigt mit den großen Fragen der ganzen Christenheit. Seine Ziele waren edel. Er suchte Größe durch Erhaltung von Sicherheit und Frieden in seinem Vaterland und glaubte an die Konvergenz seiner Interessen und jener des Reiches."

Boineburg war Schönborns "Außenminister". Er kannte persönlich die europäischen Höfe und die führenden politischen Persönlichkeiten, darunter Kardinal Mazarin, Ludwig XIV., Königin Christina von Schweden und Kaiser Leopold I. in Wien. In den 30 Jahren bis zu seinem Tod 1673 gab es kaum ein großes diplomatisches Ereignis in Europa, an dem Boineburg nicht beteiligt war. Boineburg wurde der politische Hauptmentor für Leibniz, der ihn in die "große Politik" jener Zeit einführte. Wie Schönborn stand Boineburg in Kontakt mit führenden Wissenschaftlern und Philosophen innerhalb und außerhalb Deutschlands.

Boineburg war Protestant, aber diente - wie Leibniz selbst - viele Jahre einem katholischen Kurfürsten, bis er schließlich konvertierte. Leibniz selbst blieb lutherisch im Dienst von Schönborns, der für seine konfessionelle Toleranz bekannt war. Sowohl Schönborn wie Boineburg engagierten sich sehr im interkonfessionellen Dialog.

Hier liegt ein wichtiger Anstoß für die lebenslangen Anstrengungen von Leibniz, die Wiedervereinigung der Christenheit zu erreichen. Während seiner "Mainzer Periode" entwickelte Leibniz engere Kontakte zu der protestantischen Pietismus-Bewegung und ihren Führern Philipp Jakob Spener (siehe Leibniz Schrift Societas Philadelphia) und später August Hermann Francke. Mit seinem Besuch in London 1673 wurden Leibniz' Kontakte zu den Pietisten auch in Hinblick auf William Penn und die Siedlung deutscher Pietisten in Pennsylvanien wichtig. Wirtschaftliche Diskussionen brachten Leibniz in Kontakt mit Johann Friedrich von Hannover, einem konvertierten Katholiken, der nach dem Tod Johann Philipps von Schönborn im Jahr 1673, den Wechsel von Leibniz nach Hannover arrangierte, der 1676 erfolgte.

Während der Regierungszeit Schönborns war Mainz auch das Zentrum des deutschen Kameralismus. Johann Joachim Becher, Phillip Wilhelm von Hörnigk und Johann Christian Crafft wirkten in den 60er und frühen 70er Jahren des 17. Jahrhunderts in Mainz. Crafft, der auch die englischen Kolonien in Nordamerika besucht hatte, wurde einer der wenigen lebenslangen Freunde von Leibniz.

Offiziell war Leibniz in Mainz als Rechtsberater der kurfürstlichen Regierung tätig, aber er wurde bald in die großen diplomatischen und politischen Angelegenheiten einbezogen, vor allem in Fragen des Völkerrechts (ius gentium).

Stärkung der inneren Kräfte

Als Leibniz 1670 Securitas publica verfaßte, sah er Deutschland mit folgenden existenziellen Problemen konfrontiert: Aus dieser Lagebeurteilung zog Leibniz in Securitas publica die Schlußfolgerung, daß keine diplomatischen Manöver oder Bündnisarrangements des Reiches insgesamt oder einzelner Territorialstaaten mit ausländischen Mächten - wie Holland, England oder Schweden - die aggressive Expansionspolitik Ludwig XIV. aufhalten würden. Ein wirksames Widerstandspotential mußte in Deutschland selbst geschaffen werden - und zwar durch die Deutsche Union. Aber eine rein außenpolitisch motivierte Schaffung einer Deutschen Union würde, beim gegebenen inneren Zustand ihrer prospektiven Mitglieder, nicht ausreichen. Die föderativen Staaten mußten gleichzeitig ihre inneren Kräfte entwickeln.

"Das Reich ist ein Land, das für sich selbst steht und, wenn es das wünscht, seine Glückseligkeit erstreben kann. Es fehlt nicht an Leuten, dies zu verteidigen oder zu erhalten. Seine Bewohner sind anständig und intelligent, das Land ist groß und ausreichend fruchtbar ... Dennoch zeigt uns die tägliche Erfahrung, daß Deutschland, das ich hier gleichsetze mit dem Reich, nicht in der Verfassung ist, die seinen inneren Möglichkeiten, seinen Kräften), entsprechen würde. Da ist die Zerstörung, die im letzten Krieg erlitten wurde, die von der Zeit geheilt werden muß, aber es gibt auch viele Schwächen, die unsere Malaise verursachen, die wir uns selbst und keinem anderen zuschreiben müssen ... [Dies sind] ein schlecht organisiertes Geschäftsleben und Handwerk, ein degeneriertes Geldsystem, rechtliche Ungewißheit und endlose Gerichtsverfahren, die heruntergekommene Bildung und die nutzlosen Reisen unserer Jugend, die überwältigende Gleichgültigkeit in religiösen, moralischen und politischen Dingen ... Dies alles zusammengenommen schwächt uns ständig und wird uns, wenn wir nicht rechtzeitig etwas dagegen unternehmen, schließlich vollständig ruinieren."

Was die "innere Stärkung" angeht, müsse die Deutsche Union von Frankreich und Colbert lernen: "Innere Stärkung bedeutet auf der einen Seite die [produktiven] Kräfte des Landes auszuweiten, und auf der anderen Seite, sie zu verbessern. Diese Kräfte sind Produktivität, Menschen und Geld. Diese Kräfte zu nützen, bedeutet gute Bildung, Ausbildung im Handwerk und auch im Militärwesen, Miliz, den Einsatz von Menschen und produktiven Gütern in Manufakturen und den Einsatz von Waren und Geld im Handel. Hinsichtlich der inneren Stärkung fehlt Frankreich nicht eines davon. ... Wie sehr sich Frankreich gestärkt hat, kann selbst der Blinde sehen." Von Frankreich können die Deutschen lernen, daß "Entschlossenheit, Anstrengung und Zeit alle Hindernisse überwinden werden".

Nach Securitas publica schrieb Leibniz im Jahre 1671 drei weitere Denkschriften, die sich auf Fragen der Förderung von Wissenschaft, Technologie und ökonomische Entwicklung in Deutschland konzentrierten: Umriß einer Denkschrift zur Gründung einer Gesellschaft für die Förderung von Kunst und Wissenschaft in Deutschland, Überlegungen zur Gründung einer Akademie oder Gesellschaft und den kurzen Text Gesellschaft und Wirtschaft.

In den erwähnten Schriften stellt Leibniz bereits die Forderung, die deutsche Sprache neu zu beleben, wissenschaftliche Werke auf deutsch, anstatt auf lateinisch oder französisch zu veröffentlichen und eine Wiederbelebung der deutschen Literatur und Poesie voranzutreiben. In einem Text, dessen Datierung nicht geklärt ist, mit der Überschrift Mahnung an die Deutschen, ihren Verstand und ihre Sprache besser zu üben konzentriert sich Leibniz schwerpunktmäßig auf die Notwendigkeit, eine Renaissance der deutschen Dichtung, Sprache und Kultur insgesamt herbeizuführen.

Die Schriften der "Mainzer Periode" im Leben von Leibniz stellen zusammengenommen ein umfassendes Programm - politisch, kulturell und wirtschaftlich - für den Aufbau einer naturrechtlich verankerten, föderalen Staats- und Verfassungsordnung in Deutschland dar.

Weg zur Deutschen Union

Eine große Konferenz der Staaten des Reiches, beispielsweise im Rahmen des Reichstages, welche die Frage einer politischen Union und der Entwicklung der "inneren Kräfte" zum Thema hätte, hält Leibniz zwar für wünschenswert, aber unter den gegebenen Umständen bestehe dafür "keine Hoffnung auf Erfolg".

Leibniz begründet diese Einschätzung folgendermaßen: "Nicht wenige [deutsche] Staaten fischen im Trüben, sehen des Reiches Zerrüttung gerne, fürchten wie Feuer ein effektives Rechtssystem und schnelle Entscheidungen, während sie die gegenwärtige Konfusion lieben, in der sich jedermann in Parteiungen engagieren, andere blockieren, das Recht mißachten, Bündnisse schließen und agieren kann, ohne Verantwortung zu schultern. Die Kleinen fürchten Unterdrückung, die Großen fürchten die Beschneidung ihrer unbeschränkten, keine höhere Ordnung anerkennende Macht ... Andere Mächte, obgleich sie Mitgliedsstaaten des Reiches sind, freuen sich über die Tatsache, daß kein Herumflicken unserer Republik geholfen hat; sie hoffen, ein gutes Stück des zusammenbrechenden Gebäudes zu ergattern, um daraus für sich selbst etwas Neues zu bauen, sie warten auf die Gelegenheit, ihm einen Stoß zu versetzen, wenn auch nicht auf eine Weise, daß man ihnen dafür die Schuld geben könnte."

Angesichts dieser schonungslosen Lageeinschätzung fragt nun Leibniz: "Bedeutet dies nun, daß wegen dieser Hindernisse die ganz entscheidende Frage der securitas publica, von der die Wohlfahrt des Reiches abhängt, nicht angesprochen werden kann?" Leibniz antwortet darauf: "Überhaupt nicht! Wir würden vor unseren Nachkommen eine solche schändliche Unterlassung nicht verantworten können." Vielmehr komme es darauf an, "daß wir andere Mittel zur Anwendung bringen". Man könne das Ziel der Deutschen Union auch erreichen, "ohne den Reichstag in Bewegung zu setzen, ohne die äußere Form der Republik [des Reiches] zu ändern, ohne Geräusch und Gepränge, womit die besten Pläne verdorben werden." Es komme vielmehr darauf an, "gleichsam mit halben Wind, mit schräg gestellten Segeln, dahin zu gelangen, wohin man in gerader Richtung mit vollen Segeln, bei einem öffentlichen Reichstag, nicht hinkommt."

Und dann kommt er zur Schlußfolgerung: "Deshalb haben Männer mit Verstand und Ansehen, die die deutsche Republik kennen, den Gedanken entwickelt, daß das einzige Mittel, um Deutschland auf Dauer gegen innere Uneinigkeit und immer gefährlichere äußere Mächte Sicherheit zu geben, eine gut gegründete, dauerhafte Allianz ist. Ein Föderation in Sinne des Gemeinwohls ist, was immer auch geschehen möge, unbedingt notwendig". Aber der Versuch, dies direkt, öffentlich und für das ganze Reich sozusagen auf einen Schlag zu erreichen, wäre ein "desperates" Ansinnen. Daraus folgt, daß "nur eine Partikular-Union" als erfolgversprechende Option übrigbleibt. "Bestimmte, ansehnliche Staaten, die entweder der Gefahr am unmittelbarsten gegenüberstehen oder sich anders als andere bzw. anstelle anderer den Angelegenheiten des Reiches verpflichtet fühlen", müssen die Union bilden.

Wie könnte die Föderation aussehen?

Leibniz schlug vor, die Avantgarde, der Kern der Deutschen Union, solle zunächst aus den Staatsgebieten von Mainz, Trier, Jülich, Hannover, Hessen und Württemberg bestehen. Die nach Frankreich orientierten Staaten Bayern, Brandenburg-Preußen, Köln oder Sachsen sollten zunächst ausgeschlossen bleiben. Sie würden wahrscheinlich der Union beitreten, wenn sie sich erst einmal gefestigt hätte. Je mehr die Mitgliedstaaten der Deutschen Union sich im Inneren voranentwickeln und die Föderation sich als Ganzes festigen würde, desto mehr wird ihre Anziehung für andere deutsche Staaten wachsen.

Leibniz entwarf institutionell für die Deutsche Union keine detaillierten Schemata oder Strukturen. Er ließ sich von dem Prinzip leiten, daß die Föderation unter allen Umständen die Fehler vermeiden muß, mit denen die Strukturen des Reiches paralysiert wurden. Zu Beginn sollten sogar die Verhandlungen und Abmachungen zwischen den Staaten der zu bildenden Föderation informell und nicht-öffentlich bleiben.

Es sollte zunächst keine dauernde Bundes-Institution geschaffen werden, die etwa dem Reichstag vergleichbar wäre. Die Stimmrechte der Mitgliedstaaten bei der Entscheidungsfindung würden sich nach den finanziellen Beiträgen für die gemeinsamen Aufgaben der Union richten, wobei Leibniz die Bereitstellung von Streitkräften von zunächst 20 000 Mann hervorhob. Interessanterweise forderte Leibniz ausdrücklich die Einführung eines durchgreifenden Systems gegen Korruption - für die Union und ihre Mitgliedstaaten.

Ein politisches "Direktorium" sollte eine angemessene, aber zurückhaltende Leitung der Union - mit Sitz in Mainz oder Frankfurt - übernehmen. Dies läßt erkennen, daß Leibniz in Johann Philipp von Schönborn den "natürlichen Führer" der Union sah - nicht so sehr wegen seiner institutionellen Stellung im Reich, sondern wegen seiner Persönlichkeit.

Leibniz schrieb, daß die Föderation hinsichtlich des Reiches kein "Staat im Staate" sein sollte. Statt dessen würde die sich entwickelnde deutsche Föderation mehr und mehr die Strukturen des Reiches verändern. Das alte Reich würde wie in einer Metamorphose überwunden werden. Am Ende würde die Union das Reich in etwas wie die "Vereinigten Staaten von Deutschland" verwandeln. Aber Deutschland würde ein Bundesstaat sein und nicht wie Frankreich, England oder Spanien den Weg eines zentralisierten Einheitsstaates gehen.

Zwar befürwortete Leibniz in Securitas publica, bei der Schaffung der Deutschen Union diskret und umsichtig vorzugehen, aber über die strategische Bedeutung seines Planes ließ er keinen Zweifel: "Indem ich nun auf Deutschland zurückkomme, womit ich anfing, stelle ich fest: Das hier projektierte Werk, ich scheue mich nicht, es so zu sagen, ist das einzige greifbare Mittel zur Gewährleistung der allgemeinen Sicherheit, Stabilität und der angestrebten Wohlfahrt unseres Vaterlandes."

Europa im Jahre 1670

Wie gesagt, verfolgte Leibniz das Projekt der Deutschen Union inmitten schwerer Spannungen im Reich und akuter Kriegsgefahr von außen. 1670, als Securitas publica geschrieben wurde, bereitete Ludwig XIV. Krieg gegen Holland vor. Und er beabsichtigte die Annexion von Lothringen, der Franche Comte, Belgien-Luxemburg und auch des Elsaß - alles Gebiete, die nach dem Westfälischen Friedensvertrag in den Grenzen des Reiches lagen. Leibniz erkannte, daß die französisch sprechende Franche Comte und Lothringen für das Reich verloren waren.

Aber er sah klar, daß Ludwig XIV. weiter zielte. Das strategische Ziel des "Sonnenkönigs" war, das ganze linksrheinische Territorium, was schließlich auch Mainz einschließen würde, zu annektieren, wobei mit dem Elsaß der Anfang gemacht werden würde. Darüber hinaus erkannte Leibniz, daß Ludwig XIV. beabsichtigte, das schwache und zersplitterte Reich insgesamt zu einem von Frankreich kontrollierten Konglomerat von Vasallenstaaten zu machen. Schon 1658 war ein ernsthafter Versuch unternommen worden, den damaligen Thronfolger Ludwig XIV. zum Kaiser des Reiches zu wählen.

Leibniz griff heftig die weitverbreitete Illusion an, daß Deutschland geschützt werden könne, indem man auf ausländische, antifranzösische Mächte vertraue. Konkret verwies er auf die anti-französische "Tripel-Allianz" von Holland, Schweden und England oder Spanien, welche keinesfalls die Sicherheit Deutschlands gewährleisten würde.

Auch auf Habsburg-Österreich zu setzen, wäre fatal. Wenn auch der Kaiser des Reiches ein Habsburger in Wien war, so waren seine Hauptinteressen doch nicht die des Reiches. Das tatsächliche Hauptinteresse der Habsburger und deren Machtbasis war Österreich, bei dem große Territorien - Ungarn und Kroatien - nicht einmal in den Grenzen des Reiches lagen. Außerdem war Österreich akut durch das Osmanische Reich bedroht, das 1670 halb Ungarn okkupiert hatte. 1664 war der türkische Vormarsch gegen Wien erst an Ungarns Westgrenze gestoppt worden. Wie bedrohlich die Lage war, zeigte sich dann 1683, als die Türken ihre Offensive wiederaufnahmen und Wien belagerten. Dies geschah in Absprache mit Ludwig XIV., der gleichzeitig große Teile des Elsaß annektierte. Erst nachdem die Belagerung Wiens durch die Türken scheiterte und sie von Prinz Eugen in den folgenden 30 Jahren bis auf die südlichen Grenzen von Kroatien und Ungarn zurückgeworfen wurden, war die Türkengefahr für Mitteleuropa gebannt.

1670 hatte der Kaiser in Wien Paris signalisiert, daß er den französischen Absichten, die westlichen Territorien des Reiches, vor allem das Elsaß, zu besetzen, nicht aktiv entgegentreten würde. Denen, die argumentieren, daß "das Haus Österreich uns ausreichenden Schutz geben wird, sage ich [Leibniz], sie vertreten eine Meinung, die ganz klar durch die Erfahrung in unserem Jahrhundert widerlegt wurde."

Warum auch sollten starke Staaten, besonders die der "Tripel-Allianz", ihr Schicksal an ein extrem schwaches und geteiltes Deutschland binden? Und wie lange würde die "Tripel-Allianz" überhaupt noch zusammenhalten? Leibniz sah das Zerwürfnis zwischen England und Holland voraus, und tatsächlich unterzeichnete England 1670 einen geheimen Vertrag mit Ludwig XIV., der zum Krieg zwischen England und Holland führte (1672-74).

Außerdem waren Österreich, England, Schweden und Holland unfähig oder nicht willens, Frankreich von der Annexion der Franche Comte abzuhalten. In bezug auf Lothringen werde es nicht anders sein, schätzte Leibniz. Und würde ein Pakt zwischen dem Reich oder seinen führenden Staaten und der "Tripel-Allianz" Frankreich nicht den perfekten Vorwand liefern, Deutschland anzugreifen? Leibniz arumentierte, ein Bündnis zwischen der Tripel-Allianz und dem Reich bewirke das genaue Gegenteil von dem, was seine Befürworter damit erreichen wollen: Anstatt französische Angriffe auf Deutschland abzuwehren, würde es zu einer vernichtenden Niederlage der deutschen Staaten durch das militärisch weit überlegene Frankreich kommen, während die Existenz Englands, Hollands und Schwedens nicht gefährdet wäre.

"Es ergibt sich die Schlußfolgerung, daß die deutschen Fürsten sich nicht auf die Tripel-Allianz stützen dürfen, die ja nur ein zerbrechlicher Ast ist, noch dürfen sie diese zur Grundlage ihrer Planungen sehen, sondern sie müssen sich auf sich selbst verlassen. Auf dieser Grundlage können sie besser handeln, als wenn sie bloße Anhängsel der Mächtigen" sind. Also muß die Deutsche Union geschaffen werden, und die Föderation muß die Sicherheit des Reiches in seinem gegenwärtigen Status und seinen gegenwärtigen Grenzen, wie im Westfälischen Frieden niedergelegt, zu seinem Zweck erklären.

Die Union verfolge keine aggressiven oder revisionistischen Absichten und müsse in einer Weise handeln, daß dies in ganz Europa verstanden wird. Leibniz stellte kategorisch fest: "Das Ziel der Deutschen Union ist es, die Abmachungen des [Westfälischen] Friedens zu sichern ... Was der Friedensvertrag fordert, und was für das Gemeinwohl des Reiches notwendig ist, muß gewährleistet werden, das ist der Zweck dieser Allianz." Niemandem sollte die Möglichkeit gegeben werden, die Deutsche Union als Vorwand für einen Krieg zu nutzen. Die Föderation müsse alles vermeiden, was die Feindschaft Frankreichs wecken könnte.

Deshalb müsse die deutsche Föderation, die von bösen Absichten, Neid und Mißtrauen umgeben sei, auf eine gelinde Weise geschaffen werden, die Freund und Feind beruhige. Man müsse beim Aufbau der Union - im Reich selbst und bezüglich der europäischen Mächte - "von Anfang an so sorgfältig wie möglich vorgehen und darf nicht Knüppel unter die Vögel werfen".

Zugleich entwickelte Leibniz einen weiteren zentralen Gedanken: Wie können die expansiven Energien der großen Staaten Europas vom schwachen Deutschland abgelenkt werden, denn es werde Zeit brauchen, bis sich die Deutsche Union in einem Maße gefestigt hat, daß Deutschlands Nachbarn akzeptieren müssen, daß sie nicht mehr hoffen können, es zu beherrschen. Leibniz gab den großen Staaten Europas sozusagen "Missionen", bei denen ihre nationalen Energien im Eigeninteresse wie zum Wohle Europas - vor allem außerhalb Europas - zur Anwendung kommen könnten: Auf Schweden und Rußland warteten weite unerforschte Gebiete im Norden und in Sibirien. Rußland müsse die Tartaren und Türken im Osten und im Süden zurückdrängen. Polen und die Habsburger in Österreich sollten die Türken aus Südost-Europa werfen und England und Dänemark Nordamerika kolonisieren. Spanien und Holland sollten dasselbe in Südamerika und Ostindien tun. Und Frankreich sollte sein Expansionsstreben auf Nordafrika, Ägypten, die Levante und Kleinasien konzentrieren. Dies ist ein erster Hinweis auf das, was ein Jahr später das Consilium Aegyptiacum wurde - eine Denkschrift von Leibniz, der Ludwig XIV. riet, es liege in Frankreichs strategischem Interesse, Ägypten zu erobern.

Seinen großen Entwurf für Deutschland - und Europa - faßte Leibniz in den folgenden Worten zusammen: "Wer seinen Geist höher steigen läßt und Europa als ein Ganzes sieht, wird mit mir übereinstimmen, daß diese neue [deutsche] Allianz eine der nützlichsten Unternehmungen ist, die je für das Gemeinwohl der Christenheit entworfen wurde."

Nochmals: Wollen und Vollbringen

Zwischen 1670 und 1672 war dar Plan einer Deutschen Union das Thema vielfältiger diplomatischer Sondierungen seitens Johann Philipp von Schönborns und von Boineburgs. Sie standen hinter dem Projekt, das Leibniz in der Securitas publica niedergelegt hatte. 1672 besuchten Leibniz und Schönborns Neffe Melchior Friedrich, der auch der Schwiegersohn Boineburgs war, Frankreich. Themen der Gespräche zwischen Ludwig XIV. und Melchior Friedrich von Schönborn waren die wachsenden politischen Spannungen zwischen dem französischen Hof und Johann Philipp von Schönborn. Selbstverständlich war es der französischen Diplomatie nicht entgangen, daß Johann Philipp von Schönborn versuchte, eine Deutsche Union zustandezubringen. Bei diesen Gesprächen stand auch das Consilium Aegyptiacum auf der Tagesordnung. Leibniz war es nicht erlaubt, an diesen Gesprächen teilzunehmen, aber er traf in Paris mit Colbert zuzsammen.

Mitten in den Verhandlungen in Paris starb von Boineburg am 15. Dezember 1672. Nach dem Fehlschlag der Gespräche in Frankreich, reisten Melchior Friedrich von Schönborn und Leibniz nach London weiter, wo sie Gespräche mit englischen Regierungsvertretern führten. Während sich Leibniz in London aufhielt, starb auch Johann Philipp von Schönborn am 12. Februar 1672. Mit dem Tod Schönborns war die Schlüsselfigur für die Schaffung der Deutschen Union ausgefallen. In etwas geringerem Maß gilt das auch für Boineburg. Unter den politischen Bedingungen, die in den 70er Jahren des 17. Jahrhunderts in Deutschland und Europa herrschten, konnte das Projekt der Deutschen Union ohne Männer wie Schönborn und Boineburg nicht realisiert werden. Das wußte Leibniz, obgleich er in den folgenden Jahrzehnten immer von Neuem nach Persönlichkeiten gesucht und an politischen Konstellationen gearbeitet hat, um die Idee einer deutschen Föderation politisch zu verwirklichen.

Vom Standpunkt der kurzfristigen Realpolitik erscheint deshalb der Plan für eine deutsche Föderation, wie er in Securitas publica entworfen war, als ein Fehlschlag. Aber war es wirklich ein Fehlschlag? Die Kernideen von Securitas publica - die Schaffung einer föderalen Staatsordnung, die auf dem Gemeinwohl und dem "Streben nach Glückseligkeit" der Menschen beruht - wurde mit der Gründung der Vereinigten Staaten von Amerika ein Jahrhundert später jenseits des Atlantiks verwirklicht. Und die Kraft der Ideen von Leibniz verlor sich auch danach nicht. Aller wirkliche politische Fortschritt in Deutschland - und in Europa - blieb intellektuell inspiriert durch die Gedanken von Leibniz: die deutsche Klassik, die Reformen von Steins, Scharnhorsts und Humboldts, der Zollverein von 1834, der Kreisauer Kreis von 1942-1944 bis hin zur Bundesrepublik Deutschland, die nach dem "Zweiten dreißigjährigen Krieg" von 1914-1945 gegründet wurde - ungeachtet der gegenwärtigen üblen Zustände in unserem Land.

Und das gilt auch für die Gründerväter der heutigen Europäischen Union: Robert Schuman, Jean Monnet, Konrad Adenauer oder General de Gaulle. Schöpferische Vernunft und entschlossene Tätigkeit werden am Ende nicht versagen, das Gemeinwohl und den menschlichen Fortschritt voranzubringen. Das ist das "Geheimnis" der Potentialpolitik von Leibniz.

Leibniz beschließt Teil II der Securitas publica mit dem folgenden Absatz: "Nun ist es [die Schaffung einer deutschen Föderation] ganz eine Sache des Wollens. Weder einer noch alle brauchen es zu wollen, aber viele müssen es. Und die vielen werden es wollen, weil sie verstehen, daß es besser ist, zu einer Übereinstimmung zu kommen und sich zu vereinigen, als daß mit getrennten Plänen jeder für sich untergeht. Sie wollen es, weil sie wegen ihrer kapriziösen Machenschaften, ihrer eingebildeten Interessen, ihrer verderblichen Zögerlichkeit oder ihrem unnötigem, albernen Luxus ... nicht mit ewiger Schande und dem Fluch der Nachwelt zahlen wollen. Gott, in dessen Hand das Wollen und das Vollbringen, die Absichten und der Erfolg der Menschen liegt, wird es schließlich so richten, daß es eben doch eine gerechte Lösung geben wird. Nachdem er jene bestraft hat, die versuchen, das Gemeinwohl zu zerstören oder zu blockieren, so wie es Seiner Majestät und unendlichen Weisheit entspricht."


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