Das Bild zeigt ein Pamphlet der BüSo-Jugendbewegung, auf dem die beiden sogenannten Staatsoberhäupter der USA und des Iran zu sehen sind und eine sichtlich amüsierte britische Queen.
Wenn die dramatisch zugespitzte Krise um den Iran nicht umgehend überwunden wird, könnte es schon innerhalb weniger Wochen zu einem Militärschlag der Bush-Administration oder Israels gegen den Iran kommen. Aber der Iran ist nicht der Irak. Es wäre mit massiven Gegenschlägen zu rechnen. Der Konflikt hätte das Potential, zu einer strategischen Katastrophe und einem Zusammenbruch des Weltfinanzsystems zu führen.
Noch läßt sich diese Entwicklung aufhalten - noch ist es möglich, eine diplomatische Lösung zu finden. Aber nur wenn man versteht, daß diese Krise aus ganz anderen Gründen als den vordergründigen geschürt wird. Die Krise um das Nuklearprogramm des Iran ist manipuliert, aber auch die Eskalation der Gewalt nach der Veröffentlichung der den Propheten Mohammed verunglimpfenden Karikaturen wird bewußt inszeniert.
Und bevor nun einige blockierte Zeitgenossen erregt aufschreien und uns beschuldigen, Verschwörungstheorien zu verbreiten, erinnern wir uns lieber daran, wie es zum Irakkrieg gekommen ist. Wie heute der Präsident des Iran Ahmadinedschad, so wurde 2002 Saddam Hussein als das große Monster dargestellt, angeblich mit Massenvernichtungswaffen, die innerhalb von 45 Minuten die ganze Welt treffen können, mit direkten Verbindungen zu Al Qaida usw. Und heute? Der Irakkrieg ist laut General Odom (dem ehemaligen Chef des Geheimdienstes NSA) zum "größten strategischen Desaster" in der Geschichte der USA geworden. Der amerikanische Kongreß untersucht die Lügen, die von Parallelstrukturen der Neocons in Umlauf gesetzt wurden, um die Zustimmung des Kongresses und der internationalen Gemeinschaft zum Irakkrieg zu erlangen. Im Kongreß laufen sogar schon Bemühungen, ein Amtsenthebungsverfahren gegen Bush und Cheney in Gang zu setzen.
Das Wort "UN-Sicherheitsrat" reichte hin, daß Teheran von Putins Vorschlag, das iranische uran auf russischem Territorium anreichern zu lassen, wieder abrückte. Da der iranische Präsident, seinerseits eine Figur auf dem britischen Schachbrett, schon zuvor aus innenpolitischen Gründen zur Vertilgung Israels von der Landkarte aufgerufen hatte, bot dies wiederum für Bush und Cheney den Anlaß, noch einmal die "militärische Option" gegen den Iran zu beschwören.
Die aufflammende Gewalt gegen europäische Botschaften im Nahen Osten wiederum war das Werk weniger hundert Leute. Nichts ist leichter, als religiösen Fundamentalisten ein passendes "rotes Tuch" hinzuhalten, und man muß sich nur an das Vorgehen des britischen Arabien-Büros, des Glub Pascha und des Sykes-Picot-Vertrages erinnern, um zu verstehen, wie die Gewalt inszeniert wird. Zu den Manipulierten gehört auch die iranische Regierung, die glaubt, begrenzte Militärschläge zur Stärkung ihrer innenpolitischen Position nutzen zu können. Aus ähnlichen Illusionen sind schon oft große Kriege entstanden.
Gleichzeitig tauchte bei der Münchener Sicherheitskonferenz (Wehrkundetagung) die gleiche Riege der "üblichen Verdächtigen" auf wie 2002 vor dem Irakkrieg - Rumsfeld, McCain und Lieberman - , und sie schwangen die gleichen bellikosen Reden gegen den Iran wie damals gegen den Irak. Mit dem einzigen Unterschied, daß jetzt nicht mehr Schröder Kanzler ist, sondern daß Kanzlerin Merkel ihr Bestes tat, um zu beweisen, daß sie das Verhältnis zur Bush-Administration als Priorität betrachtet.
Ein Militärschlag gegen den Iran träfe nicht nur die deutsche Exportwirtschaft dramatisch, wie einige Zeitungen bemerken, sondern führte zu einem Kollaps des Dollars und damit des Weltfinanzsystems. Es käme automatisch zu Notverordnungen und Polizeistaatsmaßnahmen. Die Masse der Bevölkerung wäre das Opfer. Die Megakartelle und Hedgefonds, die jetzt bereits den Rohstoff- und Energiemarkt dominieren, würden ihre Kontrolle festigen. Der souveräne Nationalstaat, der normalerweise das Gemeinwohl verteidigen könnte, wäre unter dem Vorzeichen der Notstandsmaßnahmen ausgeschaltet: die Globalisierung im Namen des "Kriegs gegen den Terrorismus" wäre perfekt.
Schon seit einiger Zeit ist klar, daß das Weltfinanzsystem unrettbar in die Endphase seines Zusammenbruchs eingetreten ist. Ist es weit hergeholt, daß die Dirigenten dieser inszenierten Krise das wissen und daß sie in einem künstlich gesteuerten Zusammenbruch die einzige Möglichkeit sehen, die Kontrolle zu behalten?
Im nachhinein können die Historiker meist die Komplexität der Ereignisse erforschen, die in eine Katastrophe hineinführten. Bei der Vorgeschichte des Ersten Weltkriegs etwa sind über zwei Jahrzehnte diplomatischer und geheimdienstlicher Manipulation zu beachten, bei denen das britische Empire, das seine geopolitischen Interessen gefährdet sah, die wichtigste Rolle spielte. Im Falle des Irakkriegs ist die Rolle der geheimdienstlichen Manipulation durch den britischen Dienst MI-6 und das Büro für Sonderplanung (Office of Special Plans) im Pentagon jetzt Gegenstand von Untersuchungen im US-Kongreß, und der frühere Außenminister Colin Powell nennt seine Rede vor der UN am 5. Februar 2003 seine "schwärzeste Stunde", weil er auf diese Manipulationen hereingefallen ist.
Machen wir also nicht den Fehler, jetzt nach allzu einfachen, vordergründigen Erklärungen für die Irankrise zu suchen. Es darf keine militärische Option geben. Die Diplomatie muß eine Lösung finden.
Eine endgültige Lösung kann es aber nur geben, wenn der wirkliche Grund für diese Eskalation behoben wird, und das ist die systemische Krise des Finanzsystems. Die Welt wird nur sicher sein, wenn von den USA aus eine neue Finanzarchitektur, ein neues Bretton-Woods-System in der Tradition von Franklin Roosevelt auf die Tagesordnung gesetzt wird. Nur wenn wir eine neue, gerechte Weltwirtschaftsordnung errichten, die mit allen Formen des Imperialismus und Kolonialismus aufhört, wie dies Roosevelts Absicht am Ende des Zweiten Weltkrieges war, kann es dauerhaften Frieden geben.
Dafür sollten wir mit dem wahren Amerika, dem Amerika von Benjamin Franklin, Alexander Hamilton, John Quincy Adams, Abraham Lincoln, Franklin Roosevelt und Martin Luther King, das heute von Lyndon LaRouche verkörpert wird, eine neue atlantische Allianz aufbauen.
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